Positionspapier: Zuckersteuer Standesinitiative Kt. NE
Die IG Detailhandel anerkennt die Problematik, die mit einem übermässigen Zuckerkonsum einhergeht. Das vorgeschlagene neue Bundesgesetz über zuckerhaltige Lebensmittel und Zugangsbeschränkungen zu Lebensmitteln mit hohem Energiegehalt hingegen lehnt die IG Detailhandel ab. Die Mitglieder der IG Detailhandel erachten diesen Vorschlag als sozialpolitisch fragwürdig und für die Bekämpfung der Probleme, die im Zusammenhang mit einem hohen Zuckerkonsum auftreten, nicht zielführend. Von Steuern, die direkt auf den Produkten erhoben werden, sind Haushalte mit tieferen Einkommen am stärksten belastet. Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass durch Zuckersteuern keine Änderung der Konsumgewohnheiten vollzogen wird. Massnahmen dieser Art sollten tatsächlich nur ergriffen werden, wenn auch tatsächlich eine Wirksamkeit nachweisbar ist. Werbeeinschränkungen im Rahmen der rechtlichen Zulässigkeit und Zugangsbeschränkungen für Lebensmittel mit hohem Energiegehalt schränken zudem die Wirtschaftsfreiheit ein und bevormunden die KonsumentInnen. Die Förderung einer gesunden Ernährung hat für die IG Detailhandel hohe Priorität. Als grosse Schweizer Detailhandelsunternehmen beteiligen sich ihre Mitglieder an der Aufklärung und der Information der Bevölkerung über den Zucker-Konsum. Für die Mitglieder der IG Detailhandel steht die Wahlfreiheit der KonsumentInnen jedoch im Zentrum. Deshalb setzt sich die IG Detailhandel für eine transparente Nährwertdeklaration ein, welche den Kundinnen und Kunden eine informierte Wahl ermöglicht und eine täuschungsfreie Information in den Vordergrund stellt. Aus diesem Grund wenden die Mitglieder der IG Detailhandel bei über 75% der angebotenen Produkte die grosse, umfassende Nährwertdeklaration an, die u.a. den Zuckergehalt ausweist.